KAPUNA bedeutet Ältester. Sie werden als Bewahrer von Wissen und Weisheit geehrt und geschätzt. Als KAHUNA bezeichnet man Menschen mit außerordentlichem Können, so genannte Meister ihres Faches. Dazu gehören beispielsweise Gesang, Heilkunst, Hula, Navigation, der Kanubau und vieles mehr. Kahunas sind ein Teil der hawaiischen Kultur und Träger uralter Weisheit.
Für geborene Hawaiianer, KANÃKA MAOLI, gilt die Natur als Ursprung allen Lebens.
Sie selbst nennen sich „Kinder des Landes“ (Keiki o ka'aina). ALOHA 'AINA bedeutet: Liebe zum Land. AINA bedeutet wörtlich „das, was nährt“. Wenn wir nicht sorgsam mit der Erde umgehen, wird sie uns nicht mehr ernähren. In Form von Zeremonien und Ritualen zeigen sie ihren großen Respekt für die Erde und für andere Menschen.
Polynesier lernten durch die Natur, durch Beobachtungen, durch Handeln, durch liebevollen Umgang miteinander. Das geschriebene Wort ist nicht so wichtig. Diese Weisheit ist mehr durch das Fühlen als durch das Denken erfahrbar. In mündlich überlieferten Dichtungen, MELE genannt, gaben die Vorfahren ihren Kindern das Wissen über ihre eigene Geschichte weiter. Das Wissen über die körperlichen und geistigen Zusammenhänge wurde so weitergegeben und in Form eines Tanzes, des alten HULA (kahiko) zum Ausdruck gebracht.
Die ersten Hawaiianer paddelten in Kanus nur mittels Sterne und ihrer Intuition und vertrauten sich völlig der Natur an. Aus Ihrer Kraft, Stärke und ihrer Anmut hatten sie das Verständnis und die Anwendung, der in der Natur wirkenden Prinzipien gewonnen und daraus entwickelten sie eine kraftvolle Psychologie, Spiritualität und Medizin. Ihre Ärzte verfügten über ein hoch entwickeltes Wissen in der Kräuter- und Heilkunde. Das Heilen und die Medizin hatten spirituelle Wurzeln. Sie sahen die wichtigste spirituelle Aufgabe des Menschen darin, mit den Göttern und der Erde im Einklang zu leben. Aus der Sicht der frühen Hawaiianer war die Menschheit nicht von der übernatürlichen oder der natürlichen Welt getrennt. Götter, Geister, Natur und Menschen waren alle Teil derselben Lebenskraft (MANA), derselben Quelle.
Da wir alle dieselbe Quelle haben, sind wir auch eine Familie, OHANA, eine Einheit.
In der hawaiianischen Gesellschaft und im spirituellen Leben hat die Familie einen ganz besonderen Stellenwert. Zur Familie gehören nicht nur Blutsverwandte, sondern auch die Ahnen, die Natur, und alle Menschen und Lebewesen mit denen wir in Kontakt sind. Denn wir sind ein Teil von Allem und Alles ist ein Teil von uns.
In alten Zeiten hat jeder Mensch von klein an gelernt, auf sich selbst zu achten, eigenverantwortlich zu sein und harmonische Beziehungen aufrecht zu erhalten. Dies lehrt uns Respekt gegenüber uns und all dem, was uns umgibt.
Die Polynesier haben ein „Gesundheitssystem“ des Zusammenlebens entwickelt, um Lebensfreude, Verbundenheit (Pololei) und Gleichgewicht (Pono) zu ermöglichen. Sie haben eine Art der gemeinsamen Problemlösung gefunden, das Ho'oponopono. Dies heißt soviel wie „wieder in Ordnung bringen“ (Ho': to make, cause or bring about. Ponopono: correct, right.), ist eine bestimmte Heil-, Familien- und Meditationszeremonie.
Bevor die Sonne untergeht prüft man sein Herz, beobachtet, welches Video da gerade abläuft. Man klärt Denkmuster, Konflikte und Gefühle und man bittet um Vergebung und Verzeihung. Es ist nicht gut mit einem bekümmerten Geist oder einem bekümmerten Herzen schlafen zu gehen.
Beten ist eine besondere Zutat zum Heilen. Die Seelische Reinigung sozusagen.